JU besichtigt Biogasanlage der AHE

Gemeinsam mit der JU EN im Bebbelsdorf

Am Dienstag besuchten die jungen Politiker aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis die Biogasanlage der AHE in Witten und informierten sich über Konzepte und Neuigkeiten in der Abfallwirtschaft vor Ort. Das aus den 24.000 Tonnen Biomüll gewonnene Methangas wird in den Blockheizkraftwerken zu Strom umgewandelt. Dieses Konzept, aus einem Abfall, in diesem Falle Strom zu erzeugen, hat sich mittlerweile etabliert.
Orange bleibt dann doch die Ausnahme: JU Witten und JU EN bei der BesichtigungOrange bleibt dann doch die Ausnahme: JU Witten und JU EN bei der Besichtigung

Abwärme ist bisher ungenutzt

Die beiden Blockheizkraftwerke erzeugen beim Verbrennungsprozess des Methangases elektrische Energie und als Nebenprodukt Abwärme. Die dabei produzierte elektrische Energie wird in Form von ökologischem Strom ca. 3.000 Haushalten in der Region zur Verfügung gestellt. Absolut entstehen sowohl 5,5 Mio. kWh elektrische Energie sowie 5 Mio. kWh Abwärme. Von dieser Abwärme werden derzeit lediglich 1,5 Mio. kWh genutzt. Die verbleibende Abwärme von ca. 3,5 Mio. Kilowattstunden wird derzeit noch nicht genutzt.

Nutzung der Abwärme zur Trocknung des Restmülls

Die Junge Union hinterfragt das im Kreistag 2019 angekündigte Konzept der AHE zur Nutzbarmachung dieser Abwärme.

„Das von der AHE ausgearbeitete Reyclingkonzept basiert auf der Feststellung, dass in den 50.000 t Restabfall ca. 50% Wasser enthalten sind. Durch das Nutzbarmachen der nicht genutzten Abwärme kann der Abfall getrocknet und somit in der Masse deutlich reduziert und recycelfähig gemacht werden. Im Hinblick auf nachhaltiges und ökologisches Handeln ist das Recycling, also das stoffliche Behandeln von Abfällen, zu präferieren. Das stoffliche Recyceln von feuchtem Abfall ist technisch kaum umsetzbar.“, so erläutert Johannes Einig, Geschäftsführer der AHE, das Dilemma.

Durch die Nutzung der vorhandenen Abwärme zur Trocknung des Restmülls kann dieses Dilemma gelöst werden. Der trockene Restmüll kann anschließend sortiert und darin enthaltene Wertstoffe können recycelt werden. Außerdem reduziert sich die Menge des Mülls, der verbrannt werden soll. “Im Sinne einer ökologischen Kreislaufwirtschaft sollte dem Recycling, so wie in dem Konzept beschrieben, der Vorrang eingeräumt werden.”, so erläutert Jessica Citrich, stellvertretende Vorsitzende der Jungen Union Ennepe-Ruhr.

Hoher ökologischer und finanzieller Nutzen- Entlastung der Bürger möglich

Die AHE verfügt über ausreichend freie Gewerbefläche in optimaler Lage, um ein solches Konzept umzusetzen.

Die wenigsten Bürger wissen, dass bereits heute 2/3 des Restabfalls an der Umladeanlage im Bebbelsdorf angeliefert werden.

„Durch das Reduzieren des Abfalls können jährlich etwa 300.000 Tonnenkilometer Transportstrecke eingespart werden. Dies führt zu einer deutlichen CO2-Reduzierung von mehreren Tausend Tonnen jährlich. Dass die Umsetzung dieses Konzepts auch weitere positive Effekte wie die Vitalisierung der heimischen Wirtschaft, neue Arbeitsplätze und Gewerbesteuereinnahmen nach sich zieht, darf neben den ökologischen Vorteilen nicht unerwähnt bleiben”, so argumentiert Ulrich Oberste-Padtberg, umweltpolitischer Sprecher der CDU-Kreistagsfraktion.

Neben den ökologischen Einsparungen birgt das Verfahren auch finanzielle Anreize.“Die Bürger im Ennepe-Ruhr-Kreis haben ein Recht darauf, dass mit den Steuermitteln effizient gewirtschaftet wird.”, so betont Benedikt Pernack, Vorsitzender der Jungen Union Ennepe-Ruhr. Die finanziellen Vorteile, die aus der ökologischen Effizienzsteigerung resultieren, müssen an die Bürger und die finanziell klammen Kommunen weitergegeben werden, so fordert Pernack.